Wir leben in einer liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, allerdings stehen liberale Prinzipien nicht im Mittelpunkt der Tagespolitik. Liberale Vertreter werden oft als Elite und als nicht qualifiziert, Antworten auf aktuelle Probleme zu finden, abgetan. Dabei geht es aktuell darum, Freizügigkeit und Freiheit gegen Terror und Demokratieverdruss zu verteidigen.
Liberale Werte haben sich über Jahrzehnte gebildet und wir möchten sie wieder in den Fokus setzen und sie vertreten. Wir möchten dazu faktische Argumente nutzen und den Diskurs pflegen; einen Gegensatz zum Postfaktischen und zur Pauschalisierung setzen.
Der Liberale Treff unter der Leitung von Bernd Bollmus startete im neuen Jahr mit einer lebhaften Diskussion dazu, was liberale Werte eigentlich sind. Für Manfred Wichmann ist es vor allem die Meinungs- und Unternehmerfreiheit. Jürgen Scholz definiert Freiheit allgemein als die Selbstbestimmtheit des Individuums. Je nach gesellschaftlicher Situation führe diese Grunddefinition aber zu unterschiedlichen Konsequenzen.
Passend wurde in der Diskussion auch Goethe zitiert: „Das ist der Weisheit letzter Schluß: Der verdient sich Freiheit wie das Leben, [der] täglich sie erobern muß.“ Die Freiheit muss immer wieder gerettet werden, vor der Vereinfachung, vor religiösen Dogmen, staatlichen Machtansprüchen und auch gegenüber großen Konzernen. Freiheit erfordert gute Bildung. Sie wird von vielen Seiten angegriffen und doch sehen wir sie oft als Selbstverständlichkeit an. Häufig wird Freiheit erst durch das Gegenteil definiert; wir schätzen Freiheit erst, wenn sie uns fehlt.