Die FDP befürchtet eine voreilige Festlegung zugunsten einer Sanierung des Stadthauses. Es braucht aber unbedingt detailliertere und tiefergehende gutachterliche Erkenntnisse zu Risiken und Kosten von Sanierung und Neubau. Die FDP bevorzugt derzeit eher einen Abriss des Bestandsgebäudes und einen Neubau. Dabei muss für das gesamte Stadthausareal eine Lösung gefunden werden, die sich besser in das Stadtgefüge einpasst als der gegenwärtige Komplex, der heute die Stadtteile Innenstadt und Nordstadt trennt und als Fremdkörper im urbanen Gefüge wirkt.
FDP-Fraktionsvorsitzender Werner Hümmrich betont: „Befremdlich ist, dass jetzt schon Zahlen zu Kosten und Bauzeiten genannt werden, obwohl keine verlässlichen Kostenschätzungen vorgenommen wurden und auch jeder Kostenvergleich zu einem Neubau fehlt. Die beauftragten Planer um Herrn Göbel haben keine eigenen Gutachten erstellt, sondern auf vorhandene Gutachten zurückgegriffen und daraus eine Synopse abgeleitet. Mehr als fraglich ist, ob und inwieweit damit schon Kosten und Risiken einer Sanierung sicher beurteilt werden können. Hier besteht noch erheblicher Nachholbedarf, um einen politische Entscheidung zu Art und Umfang einer Sanierung oder einem Neubau treffen zu können.“
In dem Neubau sollen dann aber nur die Teile der Stadtverwaltung untergebracht werden, die Publikumsverkehr haben; die übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (sog. technische Verwaltung) sollte in das Landesbehördenhaus in der Gronau umziehen. Vor dem Hintergrund des auch in der Stadtverwaltung verbreiteten Home-Offices ist zudem eine Reduzierung der Büroflächen anzustreben („shared offices“).
In dem an der Stelle des heutigen Stadthauses entstehenden Neubau könnte neben der Verwaltung auch ein zusätzlicher Einkaufsstandort, verbunden mit einer Tiefgarage, untergebracht werden. Die FDP könnte sich hier auch einen Foodcourt und ein Kino vorstellen, damit auch bei schlechterem Wetter wieder mehr Menschen in die Innenstadt kommen.