Die Bonner FDP-Ratsfraktion reagiert mit Entsetzen auf die bekannt gewordenen Planungen zur Adenauerallee. FDP-Fraktionsvorsitzender Werner Hümmrich und der wirtschaftspolitische Sprecher Achim Schröder sind sich einig: „Die Pläne sind unüberlegt und unabgestimmt. Vor vielen Jahren gab es schon einmal ähnliche Überlegungen, die am Ende, nach gründlicher Abwägung, nicht umgesetzt wurden. Weder Müllabfuhr noch Feuerwehr können über die Protected Bike Lane fahren, ohne sie zu zerstören. Die Adenauerallee ist eine Hauptverkehrsader, auf der der Verkehr möglichst fließend laufen muss, um keine Staus und damit einhergehende Umweltbelastungen zu erzeugen. Die Maßnahme erscheint besonders unter dem Aspekt unüberlegt, dass wir doch erst in der letzten Zeit einerseits mit der wenige Meter westlich verlaufenden Kaiserstraße und andererseits mit dem wenige Meter östlich verlaufenden Rheinufer zwei attraktive und weitgehend autofreie Nord-Süd-Strecken für die Radfahrer geschaffen haben. Warum trotz dieser attraktiven und breiten Radrouten die Adenauerallee ohne Not verengt werden soll, erschließt sich einem nicht. Und die Prognose drängt sich einem auf, dass die Protected Bike Line auf der Adenauerallee nicht gut angenommen wird – wer will mit dem Rad unmittelbar an im Stau stehenden Autos vorbeifahren, wenn wenige Meter entfernt attraktive Alternativ-Strecken existieren.“
Auswirkungen befürchtet die FDP auch auf die Gewerbetreibenden in der Bonner Innenstadt. Diese stehen aufgrund des veränderten Einkaufsverhaltens nach der Pandemie bereits vor großen Herausforderungen. „Wenn wir jetzt auch noch die zentrale Zufahrt für viele Menschen aus dem Umland in die Stadt kappen, ohne Alternativen anzubieten, schaden wir uns vor allem selbst. Die Koalition, insbesondere auch die SPD, muss jetzt endlich zur Vernunft kommen“, so Hümmrich und Schröder. Aus der Sicht der FDP darf der Wille nach mehr Klimaschutz nicht dazu führen, dass in der Bonner Innenstadt „die Lichter ausgehen“.