Im Rahmen eines seit zwei Jahren verfolgten, zunächst auf Burg und Burgberg fokussierenden Konzepts zur Entwicklung und Stärkung des regionalen Tourismus in Bad Godesberg, hat die FDP jetzt nachgelegt. Auf der oder in der Nähe zur Burg soll ein Heimatmuseum eingerichtet werden.
Die Godesburg und deren Umfeld haben für Bad Godesberg identitätsstiftende Bedeutung, wie man unschwer am Stadtwappen der ehemals selbständigen Stadt Bad Godesberg erkennen kann. Was Bad Godesberg, trotz seiner überaus reichhaltigen Geschichte von der Römer- bis in die Neuzeit fehlt, ist ein Heimatmuseum, in dem diese Geschichte dargestellt wird. Bisher ist es, trotz vielfältiger und immer wiederkehrender Bemühungen nicht gelungen, ein solches Museum zu ermöglichen. Dies soll sich jetzt ändern.
Als Ort können sich die Freien Demokraten das ehemalige Gästehaus der Burg vorstellen. Die früheren Gästezimmer sind zwar heute als Wohnungen vermietet, könnten aber in einem geregelten Verfahren für diesen Zweck freigemacht werden. Vorteil dieses Standortes wäre, dem Besucher beim Besuch des Burgbergs neben Burg und Michaelkapelle eine dritte Attraktion zu bieten und so den Burgberg weiter aufzuwerten. Sollten die Kapazitäten des Gebäudes nicht ausreichen, so kann sich die FDP als Heimatmuseum einen der in räumlicher Nähe liegenden Altbauten der Michaelschule vorstellen. „Uns ist wichtig, dass ein Museum kommt. Dieses sollte idealerweise im Stadtkern liegen. Wir haben hierzu jetzt einmal Vorschläge gemacht und hoffen auf breite Unterstützung und weitere Ideen aus der Bevölkerung. Angesichts der 2019 ins Haus stehenden Jubiläen von Heimatverein und Bonn-Gesetz ist es der richtige Schritt zur richtigen Zeit, ein solches Museum auf den Weg zu bringen,“ so der FDP Ortsvorsitzende Wolfgang Heedt.
Inhaltlich sollte das Museum die Zeitspanne abdecken von der ersten Besiedlung des Burgbergs durch einen römischen Wachturm, über fränkische Gräberfunde, den mittelalterlichen Burgbau, die Geschichte der zu Bad Godesberg zusammengeschlossenen Dörfer, die Zerstörung der Burg in der Auseinandersetzung zwischen Katholizismus und Protestantismus, den Bau von Draitschquelle, Redoute und Kurfürstlicher Zeile, die Industrialisierung (Ringsdorff, Kleutgen und Mayer, Boge, Haribo, Godesia, Imperia, um nur einige zu nennen), über den Bau des Villenviertels und seinen Architekten Willi Maß bis hin zum Ausbau der Stadt nach dem zweiten Weltkrieg mit den HiCoG Siedlungen und dem Heiderhof. Und wo fänden die vielen Briefe und Postkarten aus aller Welt an Ännchen Schumacher einen würdigeren Ort der Präsentation, als hier, in unmittelbarer Nähe zum historischen Standort des Ur-Lokals. Ein solches Heimatmuseum könnte auch private Sammlungen zur Bad Godesberger Geschichte aufnehmen und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich machen.
http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/18/1810509.pdf