Die FDP fordert das Stadtbaumkonzept zu erweitern. Das jetzige Konzept sieht nur Bäume entlang von Straßen vor und berücksichtigt damit das große Potential für neue Baumstandorte auf sonstigen öffentlichen sowie den privaten Flächen im Stadtgebiet nicht. „Das Konzept bietet damit derzeit auch keine Alternativen, wenn das Anpflanzen zu berechtigter Kritik in der Bürgerschaft führt, weil zum Beispiel dringend benötigte Parkmöglichkeiten in einem Stadtteil wegfallen“, erläutert Frank Thomas, planungspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion.
„Bis zu 800 Straßenbäume, die im Stadtbaumkonzept vorgesehen sind, können im Hinblick auf bezweckte Klimaanpassungsmaßnahmen nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Zudem ist die Pflanzung der Straßenbäume viel zu teuer (derzeit im Durschnitt über 8.000 Euro je Baum). Mit dem gleichen Geld könnten in Grünanlagen oder auf Privatgrundstücken viel mehr Bäume gepflanzt werden“, ergänzt der umweltpolitische Sprecher Wolfgang Heedt.
Bereits beim ersten Schritt der Umsetzung in Neu-Duisdorf entpuppt sich, dass das Stadtbaumkonzept in Wirklichkeit nur eine Maßnahme der Verkehrswende ist, mit der immer mehr Autos aus der Stadt vertrieben werden sollen. Ein nennenswerter Beitrag zur dringend notwendigen Anpassung an den Klimawandel, zum Klimaschutz, zur Luftreinhaltung und für die Artenvielfalt wird dagegen nicht geleistet.
Um das Ziel „Mehr Bäume für Bonn“ zu erreichen, fordert die FDP daher:
- die begonnene Umsetzung des gegenwärtigen Stadtbaumkonzepts wegen zu geringer Wirksamkeit und Geldverschwendung einzustellen,
- ein erweitertes Stadtbaumkonzept, mit dem alle öffentlichen und privaten Flächen im Stadtgebiet erfasst werden, also etwa neben Straßen auch städtische Plätze, Freizeit- und Erholungsgebiete (z.B. Parks), Uferflächen, Kindertagesstätten, Schulhöfe, Sportanlagen, Friedhöfe, Kirchengelände sowie im privaten Bereich Gewerbeflächen, (Haus-) Grundstücke), usw.,
- eine Ergänzung des Stadtbaumkonzepts um hochwüchsige Büsche, Sträucher und Hecken,
- die Auflage eines Förderprogramms begleitet von einer Werbekampagne, mit dem das Anpflanzen auf privaten Grundstücken finanziell unterstützt wird und in dem die förderfähigen Bäume und hochwüchsigen Büsche, Sträucher und Hecken definiert werden.
Frank Thomas fasst zusammen: „Mit diesem ganzheitlichen Ansatz kann den Sorgen und Nöten in der Bürgerschaft besser Rechnung getragen, ein Mehr an Bäumen für Bonn erreicht und die Akzeptanz insgesamt gestärkt werden.“