Die FDP unterstützt den CDU-Dringlichkeitsantrag in der Bezirksvertretung Hardtberg, die Baumpflanzungen in Neu-Duisdorf sofort zu stoppen sowie die Planung für den Stadtteil grundsätzlich zu überarbeiten und vor einer erneuten Beschlussfassung in einer Bürgerbeteiligung vorzustellen.
„Hier ist etwas gewaltig schiefgelaufen. Dies muss korrigiert werden“, sagt der FDP-Bezirksverordnete Frank Thomas. Unter Verweis auf den zeitgleich im Umweltausschuss zu beratenden FDP-Antrag „Mehr Bäume für Bonn“ erläutert Frank Thomas: „In Neu-Duisdorf kosten 42 neue Straßenbäume 350.000 Euro, also deutlich über 8.000 Euro je Baum. Die Umsetzung des gesamten Stadtbaumkonzepts, das in Wahrheit nur ein Straßenbaumkonzept ist, würde so für die anvisierten 800 Bäume ca. 6,4 Mio. Euro kosten. Auf anderen städtischen Flächen und mit dem von uns geforderten Förderprogramm für private Grundstücke, könnte man mit diesem Geld sehr viel mehr Bäume pflanzen, ohne dass Parkplätze wegfielen. Und man kann damit sogar sofort beginnen, weil dies zunächst auch ohne ein Konzept gehe, wie die Verwaltung in ihrer Stellungnahme zu unserem Antrag „Mehr Bäume für Bonn“ ausführt. Die FDP begrüßt es daher, dass sich die Stadtverwaltung für die Diskussion eines Förderprogramms für mehr Bäume auf privaten Grundstücken offen zeigt. Einbezogen werden sollten dann aber auch hohe Büsche, Sträucher und Hecken.
Dass wir in Zukunft zu besseren Lösungen finden müssen, hat auch einen sozialen Aspekt betont Frank Thomas: „Negativ betroffen sind vom Wegfall der Straßenparkplätze besonders häufig Familien mit Kindern und Alleinstehende, die auf ein Auto sowie auf das Straßen-Parken angewiesen sind, weil sie keinen (Tief-) Garagenplatz oder sonstigen Stellplatz haben. Zu den Sorgen wegen steigender Mietpreise kommen jetzt noch die Sorgen um den Wegfall von Parkplätzen hinzu.“
Letztlich bleibt bei einem bereits bestehenden Bonner Baumbestand von ca. 125.000 Bäumen weiter die Erklärung offen, wie die geplanten bis zu 800 Straßenbäume zu einem messbaren Effekt auf das Stadtklima führen sollen. Sie werden, wenn überhaupt nur an ihren spärlich verteilten Standorten durch den gespendeten Schatten Temperatursenkungen bewirken können.
Um einen Effekt auf das Stadtklima zu erzeugen, bedarf es also wesentlich mehr Bäume in der Stadt als die besonders konfliktbeladenen 800 Bäume aus dem sogenannten Stadtbaumkonzept.