Am 14. Mai widmete sich der Liberale Treff des Ortsverbandes Bonn – ebenfalls digital – dem Thema „Öffnung der Schulen in NRW: wie geht es weiter?“. Referentin des Abends war Franziska Müller-Rech, schulpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion und Kreisvorsitzende der Bonner Liberalen. Im Gespräch mit Moderator Felix Brunn wies Franziska Müller-Rech eingangs darauf hin, dass der Weg zur Wiedereröffnung der Schulen wesentlich herausfordernder sei als die erfolgte Schließung Mitte März.
„Es gibt viele Schüler, die zuhause keine optimalen Lernbedingungen haben. Uns war es enorm wichtig, insbesondere für diese Schülerinnen und Schüler die Rückkehr in die Schule zu ermöglichen.“, so die Landtagsabgeordnete. Gestartet sind die Schülerinnen und Schülern, die in diesem Jahr ihre Abschlüsse machen, also die Abiturientinnen und Abiturienten und diejenigen, die die Prüfung nach der 10. Klasse ablegen. Die Abiturprüfungen sind dafür um drei Wochen nach hinten verlegt worden. Die 10. Klassen schreiben statt einer zentralen Abschlussprüfung eine Klassenarbeit.
Müller-Rech erläuterte das implementierte rollierende Verfahren, nach dem tageweise Klassen in den Schulbetrieb zurückkehren. Thema war auch der aktuell diskutierte Samstagsunterricht. Müller-Rech zufolge wurde diesem eine Absage erteilt, auch aus Rücksicht auf die Lehrerinnen und Lehrer. Müller-Rech berichtete, dass die Umsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen insgesamt erfolgreich gewesen sei, sie habe nur von wenigen Fällen erfahren, in denen dies nicht der Fall war. Besonders in Bonn seien die Bemühungen von Stadt und Städtischem Gebäudemanagement (SGB) positiv zu sehen; würden Probleme festgestellt und gemeldet, werde zeitnah Abhilfe geschaffen.
Franziska Müller-Rech stellte sich natürlich auch den Fragen der Teilnehmenden. Thematisiert wurde hier unter anderem, welche pädagogischen Anforderungen überhaupt an digitalen Fernunterricht zu stellen sind. „Nicht alle Lehrkräfte sind Digital Natives“, so Müller-Rech. Manche Lehrkräfte würden lediglich Arbeitszettel über den Zaun werfen, andere würden aber digitale Videokonferenzsoftware schon souverän einsetzen. Hier müssten die besten Mittel und Wege noch ausgearbeitet werden, ein Schwerpunkt sei aber auf Fortbildung und Qualifizierung der Lehrkräfte zu legen. Zudem sei der Datenschutz bei der Nutzung digitaler Techniken sicherzustellen. Hierzu finden Gesprächen mit der Landesdatenschutzbeauftragten statt.