Wie die Firma Miles mitteilt, stellt sie zum 1. Februar 2024 ihr Angebot des stationsunabhängigen Car-Sharings in Bonn ein. Als Grund dafür gibt das Unternehmen, die von der Ratsmehrheit eingeführten Sondernutzungsgebühren für Carsharing-Parkplätze an.
Wir bedauern den Rückzug sehr:
Die Koalition aus Grünen, SPD, Linken und VOLT zersprengt hier ihr eigenes Prestigeobjekt und denkt zu kurz.
Das Angebot eines Free-Floating-Systems war ein wertvoller Baustein für ein modernes Mobilitätsangebot in unserer Stadt. Gleichzeitig war es Anreiz für Viele, die Entscheidung für ein (weiteres) eigenes Auto zu überdenken.
„Leider aber ist der Rückzug von MILES jedoch die Konsequenz der verfehlten Bonner Verkehrspolitik. Denn gegen die Stimmen der FDP hat der Rat beschlossen, das Free-Floating-Carsharing im Widerspruch zur Rechtsprechung als Sondernutzung zu qualifizieren und gleichzeitig über die neue Sondernutzungssatzung mit hohen Gebühren zu belegen. Dieser Vorgang ist einzigartig in Deutschland“, kritisiert Alessandro Balan, verkehrspolitischer Sprecher der FDP Fraktion das undurchdachte Vorgehen der Stadt.
„Wenn man weniger Autos auf den Straßen haben möchte, muss man auch Alternativen für den Fall schaffen, dass man ein Auto benötigt. Nicht alles kann mit dem Lastenrad erledigt werden“, erklärt der planungspolitische Sprecher der FDP-Ratsfraktion Frank Thomas.
Anwohnerparkgebühren von 360 Euro pro Jahr sollen dazu führen, dass mehr Leute ihr Auto aufgeben.
Das verbleibende stationsbasierte Carsharing deckt das Mobilitätsbedürfnis nur unzureichend ab.
Wenn dann kein Carsharing zur Verfügung steht, beißt sich die Katze in den Schwanz.