Absolut unzufrieden sind die FDP-Fraktionen Bonn und Rhein-Sieg mit der Antwort der Bezirksregierung auf ihre gemeinsame Anfrage zur dramatischen Situation der Geburtshilfe in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis. So blieb die Frage nach der Entwicklung der Geburtshilfe vor dem Hintergrund der Krankenhausplanung unbeantwortet und auf die Frage, wie der konkrete Bedarf im Rhein-Sieg-Kreis gedeckt werden soll, verweist die Bezirksregierung lediglich auf das Procedere des allgemeinen Krankenhausplans. „Aus den uns vorliegenden Tabellen des Krankenhausplans wissen wir, dass die zwei Anbieter im Rhein-Sieg-Kreis, Sankt Johanes und Sankt Josef in Troisdorf, bei den vorhandenen Planzahlen in Höhe von 2185 bleiben. Sankt Augustin hat zusätzlich 1500 Geburten beantragt, doch davon wurden 0 genehmigt. Das reicht hinten und vorne nicht“, kritisiert Martina Ihrig, die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Kreistagsfraktion. Förderprogramme zur Entwicklung von Geburtshäusern, die die Situation zumindest etwas entspannen könnten, existieren nicht und werden von der Bezirksregierung auch nicht geplant. „Aus unserer Sicht ist das einen typische Verwaltungsantwort, bei der die Bezirksregierung vor allem auf das Gesundheitsministerium verweist. Doch damit ist den schwangeren Frauen nicht geholfen. Wir brauchen kein Hin- und Herschieben von Verantwortung, sondern schnelle Lösungen“, kritisiert Petra Nöhring, stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Rat der Stadt Bonn. „Es ist ja schön, das die Bezirksregierung die Förderung von privaten Initiativen zu Projekten der Geburtshilfe im Ministerium anregen will – falls ihr diese bekannt werden! Doch diese abwartende Haltung ist der Dramatik der Situation nicht angemessen. Was wir brauchen, sind proaktives Verwaltungshandeln und schnell umgesetzte Initiativen“, ergänzt Ihrig.