Heute hat der Karstadt-Konzern angekündigt, dass er den Vorschlag von Aachener Grund und Oberbürgermeister Sridharan nicht annimmt. Ashok Sridharan hatte dem Essener Konzern eine Senkung des Erbpachtzinses für 20 Jahre um insgesamt 5 Millionen Euro angeboten. Damit wäre ein einzelner Konzern einseitig und millionenschwer bevorzugt worden, während zahlreiche kleinere Einzelhändler und Gastronomen nicht auf städtische Unterstützung hoffen durften. Dieses Vorgehen hatten die Freien Demokraten scharf kritisiert, denn es hätte nur die Vergangenheit verlängert anstatt die Zukunft zu gestalten.
„Die erste Priorität sind die betroffenen Beschäftigten von Karstadt. Die Stadt muss sie bestmöglich dabei unterstützen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Sie sind diejenigen, die am meisten unter dem Missmanagement von Karstadt leiden und dürfen jetzt nicht im Stich gelassen werden.“ sagt Franziska Müller-Rech, Kreisvorsitzende der Bonner Freien Demokraten und Wahlkreiskandidatin in der Bonner Innenstadt.
Der Oberbürgermeister-Kandidat der Freien Demokraten Werner Hümmrich ergänzt: „Die Bedeutung des Standortes und die Situation, in der sich die betroffenen Mitarbeiter befinden, ist uns bewusst. Wir fordern daher, dass sich Oberbürgermeister Ashok Sridharan jetzt umgehend mit einer Nachnutzung des Grundstücks beschäftigt. Die Stadt Bonn hat die Chance, zusammen mit dem Gebäudeeigentümer Aachener Grund die erstklassige Lage von Karstadt weiterzuentwickeln. Kreative Konzepte, zum Beispiel Shop-in-Shop-Lösungen oder eine Mischnutzung, bieten großes Potenzial, an selber Stelle neue Arbeitsplätze zu schaffen – im besten Falle sogar noch zusätzliche!“
Der Bonner Bundestagsabgeordnete der Freien Demokraten Alexander Graf Lambsdorff fasst zusammen: „Der Oberbürgermeister muss sofort in Gespräche mit der Aachener Grund und möglichen Mietern oder Projektentwicklern eintreten, und zwar ohne Scheuklappen. Statt über einem drohenden Leerstand muss jetzt über eine nachhaltige Nutzung gesprochen werden, am besten in einem Ideenwettbewerb für alle Bonnerinnen und Bonner. Ideen gibt es: Einzelhandel, Bürogebäude, Kulturstandort – viele Konzepte sind denkbar. Dafür muss die Stadt Verantwortung übernehmen und die Bonnerinnen und Bonner dabei von Anfang an einbeziehen.“